Naturtextilien sind Kleidungsstücke und textile Gebrauchsgegenstände, die aus reinen, unbehandelten oder gefärbten, aber nicht chemisch ausgerüsteten Naturfasern hergestellt werden.
 

 Was sind reine Naturfasern?

 Reine Naturfasern sind Fasern von pflanzlicher oder tierischer Herkunft.
 
 Wolle ist als Eiweißfaser der menschlicher Haut verwandt und unterstützt daher die natürlichen Hautfunktionen sehr wirkungsvoll. Auch zur Wärme- und Feuchtigkeitsregulierung ist Wolle optimal. Schurwolle ist die Wolle, die nur direkt vom lebendigen Schaf geschoren wird und erstmals verarbeitet wurde (also nicht recycelt).
 
 Seide wird aus dem Kokon des Seidenspinners gewonnen. Als Eiweißfaser ist sie in ihren Eigenschaften der Wolle sehr ähnlich. Die Seidenfaser ist von Natur aus reißfest und hat eine glänzende Oberfläche.
 
 Baumwolle wächst in tropischen und subtropischen Ländern. Sie wird aus den Samenkapseln des Baumwollstrauches gewonnen, ist schweißaufsaugend, kratzt nicht auf der Haut und ist somit das beste Material für Personen mit Hautempfindlichkeiten.
 
 Leinen wird aus den Bastfasern des Flachses gewonnen. Die glatte Oberfläche macht Leinenfasern relativ schmutzunempfindlich. Leinenfasern sind besonders reißfest.
 
 Ramie ist auch eine Pflanzenfaser, die aus den Bastfasern eines Brennnesselgewächses gewonnen wird. Sie besteht wie Baumwolle und Flachs aus reiner Zellulose. Sie sind sehr reißfest, saugfähig und flusenfrei.
 
 Fasern natürlichen Ursprungs, die jedoch erst durch chemische Aufbereitung zur Spinnbarkeit gelangen (Viskose, Bambusviskose, Holzfaser und deren Markenbezeichnungen) werden nicht als Naturfasern angesehen.

Was gilt als unbehandelte Naturfaser?

Als unbehandelte Naturfaser dürfen nur Garne und Stoffe bezeichnet werden, die weder eine Kunstharz- noch Chemie-Ausrüstung erhalten haben. Es sollen Naturfasern die Haut berühren und ihre wohltuende Wirkung und nicht Chemikalien oder Kunststoffüberzüge auf der Faser die Eigenschaften der Naturfaser beeinträchtigen.

Was gilt als nicht ausgerüstete Naturfaser?

Naturfasergarne, die ohne vorherige Bleichung pflanzlich oder mit synthetischen Farbstoffen gefärbt wurden und ansonsten die vorgeschriebenen Anforderungen für unbehandelte Naturfaser erfüllen. Das gleiche gilt für die Webschlichte.
 
 Deklarationspflicht
 Produkte, die anders als vorgeschrieben hergestellt werden, müssen deklariert werden. Außerdem gilt das Textilkennzeichnungsgesetz.
 Quelle: Internationaler Verband für Naturtextilien